Banken test 2015

Kreditinstitute und Skibanken - fehlende Offenheit und bis zu 16 Prozentpunkte Zinsen auf Auszahlungen

Die Diskontierungssätze für Kontokorrentkredite auf Girokonten sind noch viel zu hoch. Bei der Zinsfeststellung von 1.472 Banken ermittelten die Testpersonen der Sparkasse bis zu 16 Prozentpunkte Dispozine. Viele Banken bewachen das Zinsniveau wie ein Staatsgeheimnis. Die meisten Banken schützen das Zinsniveau wie ein Staat. Die Aufrufe von Politikern und Bankiervereinigungen, den genauen Betrag in ihren Niederlassungen oder auf ihren Websites zu publizieren, werden ignoriert.

Das Magazin Finanzztest hat für seine Septemberausgabe 1.472 Banken nach ihren Dispo-Zinsen gefragt. Lediglich 424 Banken haben geantwortet, 1.048 haben nicht geantwortet. Obwohl im Netz keine ausreichenden Daten verfügbar waren, sandte die Foundation Prüfer an die Niederlassungen der Kreditanstalten. Für fast 60 Banken sind die Daten zum Diskontsatz nicht vollständig.

Beispielsweise können Konsumenten die Summe des Diskontierungssatzes nicht sehen, wenn die Preisanzeige z.B. "Referenzsatz + 11%" oder "Bonitätsabhängig: max. 12,95 Prozent" anzeigt. Nach Angaben von Finanzztest verstossen die Banken damit gegen die Preisindikationsverordnung. Wie in den vergangenen Jahren wurde diesmal wieder die Skatebank mit 4,49 Prozentpunkten Rabatt auf ihr Online-Konto Testsieger.

Die Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut (Bayern) dagegen fordert bis zu 16 Prozente - je nach Kreditwürdigkeit ihrer Kundschaft. Der Durchschnittsdiskontierungssatz sank gegenüber 2014 um 0,4 ingesamt. Die Höhe des durchschnittlichen Diskontierungssatzes beträgt 10,25 vH. Prozentpunkt fließen jedes Jahr 345 Mio. EUR in die Geldkasse der Banken.

In der September-Ausgabe der Fachzeitschrift Finanzztest (ab 19.8.2015 am Kiosk) steht der detaillierte Test Disppozinsen bereits zum Download unter www.test.de/dispo zur Verfügung.

Sparsicherheit - 100.000 EUR bei holländischen Banken abgesichert

Wahrscheinlich wissen nicht alle 18.000 in Deutschland, die Tages- oder Termingelder bei der Amsterdam Trade Banks haben, dass sie Gäste einer russischsprachigen Großbank sind. Allerdings müssen diese Sparenden nicht befürchten, dass die Strafen gegen russische Banken ihre Ersparnisse bei ihrer niederländischen Tochtergesellschaft in Gefahr bringen werden. Die Amsterdam Trade Box ist seit 2001 Teil der russischsprachigen Alfa-Bankgruppe, einer der grössten Privatkundenbanken in der Russischen Förderation.

Die Alfa-Gruppe ist jedoch nicht mehrheitlich im Besitz des russischen Staates, so dass die Alfa und die Amsterdamer Handelsbank von den Strafen nicht berührt sind. Wie acht weitere niederländische Banken ist auch die Amsterdam Trade Box eine Direktbank. Oftmals können Sparkassen dort nur über das Netz ein Konto einrichten, weil die Institutionen wenig oder gar keine Zweigstellen haben, wie dies bei der Amsterdam Trade Bank so ist.

Die Amsterdam Trade Box stellt seit 2006 für dt. Sparer Übernachtungs- und Termingeldkonten zur Verfügung. Über eine Millionen deutscher Privatkunden verfügen über Tages- und Terminkonten bei niederländischen Banken wie Credit Europe Banque, DHB Banque, Garantibank, NIBC Direct, RaboDirect, Triodos, Yapi Kredi Banque und MoneYou, der Online Marke von ABN Amro. In Deutschland hat die Credit Europe Banks eine halben Millionen Kundinnen und Servicekunden, RaboDirect und MoneYou je 200.000.

In unseren Top-Listen für Tages- und Festzinsangebote sind die meisten dieser Banken regelmäßig mit dabei. In allen Banken sind Sparguthaben einschließlich Zinszahlungen von bis zu 100.000 EUR pro Konto durch das niederländische Einlagensicherungssystem abgesichert. Der DSB ging in Konkurs, nachdem viele Kundinnen und Kunden aus Wut im Monat September 2009 große Geldbeträge von der Hausbank abgehoben hatten.

Sämtliche Rettungsversuche der Hausbank mit rund 400.000 Kundinnen und Kundschaft sind gescheitert. Tausenden von Kundinnen und Kundschaft der DSB-Bank gingen beträchtliche Beträge verloren, nicht aber Sparern mit einem Kreditsaldo von bis zu 100 000 EUR. Die Zentralbank hat das Geldbetrag von den 170 Banken, die sie überwacht, eingezogen. Nichtsdestotrotz werden die Niederländer ihr Einlagensicherungssystem 2015 so ändern, dass noch vor einem eventuellen Insolvenzgespräch mit Jan Geert Schouwstra genügend Mittel in der Einlagekasse vorhanden sind.